In Deutschland erkranken jährlich etwa 63.000 Menschen neu an Darmkrebs. Rund 26.000 Menschen sterben jedes Jahr daran. In der Liste der Häufigkeit von Tumorarten steht Darmkrebs damit auf Platz zwei der Frauen und Platz drei bei Männern. In der Statistik der Krebstodesursachen steht er auf Platz drei bei beiden Geschlechtern.

Das Durchschnittsalter der Betroffenen liegt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts in Berlin bei etwa
73 Jahren bei Männern und 75 Jahren bei Frauen. Das Erkrankungsalter bei Darmkrebs liegt damit deutlich über dem mittleren Erkrankungsalter der meisten anderen bösartigen Tumorformen.
 

 

Ursachen

Der Darm ist das größte Organ des menschlichen Körpers. Er ist etwa sieben Meter lang und hat eine Oberfläche, die der Größe eines Tennisplatzes entspricht. Wie ein Schlauch liegt er in lockeren Schlingen im Bauchraum und gliedert sich in Dünndarm, Dickdarm und Enddarm.

Zuständig ist er für die Verdauung der Nahrung: Beim Essen und Trinken gelangen die Lebensmittel zuerst in den Magen. Im Dünndarm werden sie zu einem Nahrungsbrei zersetzt und in den Dickdarm weitertransportiert. Dort werden die wichtigsten Bestandteile aus der Nahrung herausgefiltert: Zucker, Mineralien, Vitamine und auch Wasser gelangen von hier aus ins Blut und über den Blutkreislauf in alle Bereiche des Körpers. Die Abgrenzung des Darms zum Bauchraum bildet die Darmwand.

In der Regel erledigt der Darm seine Aufgaben einwandfrei und hält uns gesund. Doch es kann in wenigen Fällen zu bösartigen Veränderungen kommen. Heute weiß man: In fast allen Fällen entsteht eine Vorstufe aus zunächst gutartigen Wucherungen der Darmschleimhaut.

Diese sehen wie Pilze aus und werden als Polypen bezeichnet. Polypen können jahrelang gutartig bleiben, aber sie können auch entarten und sich zu einem bösartigen Tumor entwickeln — das geschieht meist schleichend und völlig unbemerkt innerhalb von fünf bis zehn Jahren.

Haben sich Polypen zu bösartigen Wucherungen entwickelt, beschränkt sich der Tumor anfangs auf die innerste Schicht der Darmwand. Später drängt er in die weiteren Schichten vor. Dabei können sich Krebszellen absondern und über die Blutbahn bzw. das Lymphsystem andere Regionen des Körpers erreichen und dort weitere Tumoren bilden (Metastasen).

Symptome

Erste Anzeichen: keine. Das ist leider Fakt. Ein Darmtumor kommt schleichend und oft über sehr lange Zeit völlig unbemerkt. Treten erste Beschwerden auf, ist die Erkrankung in der Regel schon recht weit fortgeschritten.

Daher sind Vorsorge und Früherkennung so wichtig und die wirksamste Waffe gegen diese Erkrankung. Beschwerden, die man ernst nehmen und medizinisch abklären lassen sollte, sind:

  • Appetitverlust

  • Ungewollte Gewichtsabnahme

  • Minderung der Leistungsfähigkeit und häufige Müdigkeit, außerdem wiederholtes leichtes Fieber und Nachtschweiß

  • Krampfartige Bauchschmerzen, Übelkeit

  • Völlegefühl, auch wenn wenig gegessen wurde

  • Tastbare Veränderungen im Bauchraum

  • Veränderte Stuhlgewohnheiten, etwa besonders häufiger Stuhldrang, aber auch wiederholte Verstopfung

  • Verdauungsbeschwerden, etwa Schmerzen beim Stuhlgang oder Blähungen mit ungewolltem Stuhlabgang 

  • Blut im Stuhl

All das kann natürlich auch auf andere, harmlose Erkrankungen hinweisen. Halten solche Probleme aber längere Zeit an, sollten Sie in jedem Fall einen Arzt aufsuchen.

Risikofaktoren

Ein erhöhtes Risiko haben Menschen,

  • die an einer chronischen Entzündung der Darmschleimhaut leiden, vor allem wenn die Krankheit bereits länger als zehn bis fünfzehn Jahre besteht und einen großen Teil des Dickdarms betrifft;

  • die selbst oder nahe Verwandte mit Darmpolypen haben oder hatten;

  • bei Vorliegen einer familiären adenomatösen Polyposis (genannt FAP);

  • in deren Familie bereits Darmkrebs aufgetreten ist, insbesondere wenn die Betroffenen bei Krankheitsbeginn jünger als 50 Jahre alt waren. Die Veranlagung zu dieser Krebsart kann vererbt werden;

  • die selbst oder deren nahe Verwandte an anderen Krebsarten, zum Beispiel Brust-, Eierstock- oder Gebärmutterhalskrebs, erkrankt sind;

  • mit ungünstigen Ernährungsgewohnheiten, wie z.B. zu fettreiche und faserarme Kost. Ebenso werden stark gesalzene, gepökelte oder geräucherte Fleischwaren als möglicher Auslöser für Darmkrebs diskutiert;

  • mit Übergewicht, Bewegungsmangel; 

  • die Alkohol trinken; 

  • die rauchen, da krebserregende Substanzen im Speichel gelöst und geschluckt werden.