Als gesunder Mensch kann man sich kaum vorstellen, was es bedeutet, depressiv zu sein. Die Depression ist eine ernstzunehmende, oft lebensbedrohliche Krankheit. Es handelt sich weder um eine vorübergehende Befindlichkeitsstörung noch um eine Willensschwäche.

Depressionen können jeden treffen und in allen Altersgruppen auftreten. Frauen sind etwa dreimal so häufig betroffen wie Männer. Die Behandlung kann einige Monate dauern und erfordert vom Patienten und seinem sozialen Umfeld viel Geduld.

Die Depression ist die häufigste psychische Erkrankung und tritt in verschiedenen Formen und Ausprägungen auf. Weltweit sind rund 121 Millionen Menschen betroffen. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden Depressionen im Jahr 2030 die höchste Krankheitslast in der Weltbevölkerung verursachen – noch vor den Herz- und Kreislauferkrankungen.

In Deutschland leiden über 6 Millionen Menschen an einer behandlungsbedürftigen Depression. Jeden Monat gibt es rund 50.000 Neuerkrankungen, wobei die Dunkelziffer sehr hoch ist. Depressive Erkrankungen werden in etwa der Hälfte der Fälle gar nicht festgestellt, weil die Betroffenen nicht zum Arzt gehen oder dem Arzt nur körperliche Symptome wie Schmerzen oder Schwindel schildern.
 

 

Ursachen

Die Ursachen für eine depressive Erkrankung sind vielfältig. Meistens wirken biologische, soziale und psychische Faktoren zusammen. Grundsätzlich trägt jeder Mensch das Risiko in sich, depressiv zu werden. Doch ob jemand tatsächlich erkrankt, unterliegt Einflüssen, die wir nicht steuern können.

Eine genetische Veranlagung kann in Verbindung mit psychosozialen Belastungen zur Depression führen – zu den häufigsten psychosozialen Belastungen zählen Stress, Krankheit oder einem psychisch schwer belastenden Lebensereignis wie der Tod eines Lebenspartners, Scheidung oder Arbeitslosigkeit.

Manchmal kommt eine Depression für Betroffene aber auch "aus heiterem Himmel", ohne dass direkt eine Ursache hierfür erkennbar ist.

Symptome

Depressive Erkrankungen äußern sich in verschiedenen Erscheinungsformen. Eine Reihe von psychischen Symptomen können auf eine Depression hinweisen – so etwa gedrückte Stimmung, Antriebsmangel, Interessenverlust, Schuldgefühle, negative Zukunftsperspektiven und Selbstmordgedanken.

Auch körperliche Symptome können Anzeichen für eine Depression sein. Hierzu zählen:

  • Allgemeine körperliche Abgeschlagenheit, Mattigkeit
  • Schlafstörungen (Ein- und/oder Durchschlafstörungen)
  • Appetitstörungen, Magendruck, Gewichtsverlust, Verdauungsprobleme wie Verstopfung oder Durchfall

  • Kopfschmerz oder andere Schmerzen

  • Druckgefühl in Hals und Brust, Beengtheit im Hals

  • Herz-Kreislauf-Störungen (Herzrhythmusstörungen, Herzrasen), Atemnot

  • Schwindelgefühle, Flimmern vor den Augen, Sehstörungen

  • Muskelverspannungen, plötzlich einschießende Schmerzen

  • Verlust des sexuellen Interesses, Ausbleiben der Monatsblutung, Impotenz, sexuelle Funktionsstörungen

  • Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen

Risikofaktoren

Depressionen treten häufiger auf bei

  • früheren depressiven Episoden

  • depressiven und manisch-depressiven Erkrankungen in der Familie

  • Suizidversuchen in der Familie

  • belastenden Begleiterkrankungen

  • Alkohol-, Tabletten- oder Drogenabhängigkeit

  • belastenden Ereignissen im persönlichen Umfeld, zum Beispiel Tod eines Angehörigen, Trennung, Verlust, Beziehungskrise, Leistungsdruck, Überforderung

  • Vereinsamung und mangelnder sozialer Unterstützung

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