Das Kolorektalkarzinom, auch Darmkrebs genannt, ist weltweit eine der häufigsten Krebsarten. In Deutschland ist jede achte Krebsdiagnose ein Kolonkarzinom. Mehr als 26 Tausend Frauen und über 33 Tausend Männer erkrankten im Jahr 2019 an Darmkrebs. Mehr als 24 Tausend Menschen sind im selben Jahr an den Folgen dieser Erkrankung verstorben.
In Deutschland ist Darmkrebs nach Brustkrebs bei Frauen und Prostatakrebs bei Männern die zweithäufigste Krebserkrankung. Das durchschnittliche Risiko, im Laufe des Lebens an Darmkrebs zu erkranken, beträgt bei Männern etwa 6,7% und bei Frauen etwa 5,3%. Mit steigendem Alter erhöht sich das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken.
Quellen: www.krebsdaten.de, www.bayerische-krebsgesellschaft.de
Das Kolorektalkarzinom kann in den frühen Stadien oft asymptomatisch verlaufen. Im späteren Verlauf können jedoch verschiedene Symptome auftreten, die auf eine Darmkrebs-Erkrankung hinweisen können. Hier sind einige häufige Symptome des Kolorektalkarzinoms:
- Veränderungen des Stuhlgangs: Hierzu zählen Verstopfung, Durchfall und Stuhlgang, der dünner ist als gewöhnlich. Außerdem Absonderung von Schleim, oder das Gefühl, den Darm nicht vollständig entleeren zu können.
- Blut im Stuhl: Dies kann als sichtbares Blut oder als Blutspuren auf dem Toilettenpapier oder im Stuhl auftreten.
- Bauchschmerzen, Blähungen oder Krämpfe: Die Schmerzen können unterschiedlich stark sein und treten häufig im Unterbauch auf.
- Gewichtsverlust: Unbeabsichtigter Gewichtsverlust kann ein Zeichen für eine fortgeschrittene Krebserkrankung sein.
- Müdigkeit und Schwäche: Dies kann auch ein Anzeichen für fortgeschrittenen Darmkrebs sein.
- Übelkeit und Erbrechen: Auch dies kann bei fortgeschrittenem Darmkrebs auftreten.
- Verhärtungen im Bauch, die bei großen Tumoren tastbar sein können
- Schmerzen in Becken oder der Lendenwirbelsäule, die von den meisten Menschen als Rückenschmerzen wahrgenommen werden.
Es ist wichtig zu beachten, dass diese Symptome unspezifisch sind und auch bei anderen Erkrankungen auftreten können. Wenn jedoch eines oder mehrere dieser Symptome länger als zwei Wochen anhalten, ist es wichtig, einen Arzt aufzusuchen, um eine genaue Diagnose zu stellen. Wenn Darmkrebs frühzeitig erkannt wird, erhöht sich die Chance auf eine erfolgreiche Behandlung.
Das kolorektale Karzinom (Darmkrebs) wird in der Regel in vier Stadien eingeteilt, um die Ausbreitung und den Schweregrad der Erkrankung zu beschreiben:
- Stadium I: In diesem Stadium ist der Tumor auf die innere Schleimhaut der Darmwand begrenzt. Es gibt noch kein Eindringen in die Darmwand selbst oder in die umgebenden Lymphknoten.
- Stadium II: Der Tumor hat die Muskulatur der Darmwand durchbrochen, aber keine Lymphknoten befallen.
- Stadium III: Der Tumor hat sich auf die Lymphknoten in der Nähe des Tumors ausgebreitet. Es gibt jedoch noch keine Anzeichen für eine Fernausbreitung des Krebses.
- Stadium IV: Der Krebs hat sich auf entfernte Organe oder Gewebe ausgebreitet. Dies wird auch als Metastasierung bezeichnet und ist ein Hinweis darauf, dass der Krebs schwer fortgeschritten ist. Die häufigsten Orte für Metastasen bei Darmkrebs sind die Leber und die Lunge.
Die Stadieneinteilung ist ein wichtiger Faktor für die Entscheidung über die Behandlung des Darmkrebses und für die Prognose des Patienten. In der Regel haben Patienten mit einem frühen Stadium des Darmkrebses eine bessere Prognose als Patienten mit fortgeschrittenem Krebs.
Die Behandlung eines kolorektalen Karzinoms (Darmkrebs) hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. der Größe und dem Stadium des Tumors, dem Alter und der allgemeinen Gesundheit des Patienten sowie anderen medizinischen Faktoren. Hier sind einige gängige Behandlungsoptionen für Darmkrebs:
- Chirurgie: Die Entfernung des betroffenen Teils des Darms ist oft die erste Wahl bei der Behandlung von Darmkrebs. Wenn der Tumor im Frühstadium erkannt wird und noch nicht in benachbarte Organe oder Gewebe eingedrungen ist, kann eine Operation oft heilend sein.
- Strahlentherapie: Die Strahlentherapie kann eingesetzt werden, um den Tumor vor der Operation zu schrumpfen, oder auch nach der Operation, um verbliebene Krebszellen abzutöten. Die Strahlentherapie kann auch eingesetzt werden, um Schmerzen und andere Symptome von fortgeschrittenem Darmkrebs zu lindern.
- Chemotherapie: Die Chemotherapie wird, wenn möglich, in Kombination mit einer Operation eingesetzt, um die Überlebenschancen zu verbessern und das Risiko eines erneuten Auftretens des Tumors zu verringern. Bei fortgeschrittenem Darmkrebs kann die Chemotherapie auch zur Linderung von Symptomen eingesetzt werden.
- Gezielte Therapie: Die gezielte Therapie zielt auf bestimmte Moleküle ab, die in Krebszellen verändert oder fehlreguliert sind, um das Wachstum des Tumors zu hemmen.
- Immuntherapie: Die Immuntherapie ist eine neuere Behandlungsoption, die darauf abzielt, das Immunsystem des Körpers zu aktivieren, um Krebszellen anzugreifen und zu zerstören.
- Physikalische Verfahren (Kryo-, Thermo-, Hochfrequenz- und Laserverfahren)
Die Wahl der Behandlung hängt von verschiedenen Faktoren ab und sollte gemeinsam mit einem Arzt besprochen werden. In einigen Fällen kann eine Kombination aus verschiedenen Behandlungsformen notwendig sein.